30.06.2015 um 12:15 Uhr:
Valve hat den Betrugsschutz für Opfer auf der Handelsplattform von
Steam eingestellt. Bei einem Vorfall trägt der Geschädigte die alleinige
Last. Valve begründet den Schritt damit, dass alle Betrügereien
vermieden werden könnten, wenn sich alle an die Regeln halten würden.
Mit Steam Refunds hat Valve vor Kurzem eine durchaus kundenfreundliche Funktion
eingeführt, auch wenn man sich damit nur an europäisches Recht hält. Im
Gegenzug macht das Unternehmen aber an anderer Stelle einen Rückzieher:
Der Betrugsschutz wurde eingestellt. Wie der Steam-FAQ zu entnehmen ist,
tragen Betrugsopfer den Schaden nun selbst. Valve wird keine
Kompensation mehr leisten.
Valve begründet den Schritt damit, dass
man auf der Webseite von Steam ausreichend Hilfe und Hinweise eingebaut
habe, um Kunden auf die Gefahren des Betrugs hinzuweisen. Wer auf Steam
handelt, etwa auch Sammelkarten oder Gegenstände, der sollte alle
Transaktionen in einem Handelsfenster nur über die Plattform abschließen
und keinesfalls Gegenstände ohne Gegenleistung freigeben. So könnten
laut Valve alle Betrügereien vermieden werden.
Ein Problem war bisher, dass manche Gegenstände an Wert verlieren, wenn sie dem
Betrugsopfer erneut bereitgestellt werden, da der Wert mancher Dinge
eben nach der Seltenheit bemessen ist. Wirft man davon mehr Gegenstände
in den Markt, ist ihr Wert auch geringer. Warum Valve einen
betrügerischen Handel aber nicht einfach rückgängig machen kann, bleibt
wohl ein Geheimnis in Bellevue.
Immerhin kann man Betrügern das Handwerk legen, wenn man sie meldet. Sie bekommen dann eine
Handelssperre mit Beobachtungsstatus. Sollte sich der Vorwurf erhärten,
wird das Konto vom Handel ausgeschlossen. Grundsätzlich gilt auf Steam
wie im echten Leben: Windige Handelspartner meidet man besser. Man kauft
ja auch kein Auto bei einem Gebrauchtwagenhändler, bei dem man kein
gutes Gefühl hat.